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Mädchenchöre verzaubern ihr Publikum – „Mit ihren Stimmen gegen die Stimmung ansingen“

Sie schaffen es einfach immer wieder bravourös, sich in die Herzen ihrer Zuhörer zu singen: Die Mädchen der Rottweiler und Villinger Mädchenchöre gaben am Sonntagabend ein Konzert in der Trossinger Theresienkirche. Und diesmal war es auch gewissermaßen eine Trost-Kur für frustrierte Fußballfans nach der WM-Niederlage gegen Mexiko.

So sah es auch Pfarrer Thomas Schmollinger, der passend mit Sombrero auf dem Kopf die Mädchen ankündigte, während er sich einen Deutschlandschal um den Hals wickelte. Für ihn hatte sich wie für die Mexikaner ein Traum erfüllt, wenn er darauf auch keine 30 Jahre warten musste: Schon lange hatte er sich darauf gefreut, die Mädchen mit ihrem Chorleiter Andreas Puttkammer endlich in seiner Kirche zu erleben. „So kann man den Fußball vielleicht vergessen, sie werden mit ihren Stimmen gegen die Stimmung ansingen!“ Und das taten sie dann auch, begleitet von Gerlinde Puttkammer (Piano), Vincent Löbner (Percussion), Hanna Voß (Cello) und Markus Kammerer (Bass) boten sie einen wunderschönen Reigen moderner und alter Musik, von Henry Purcells „Let there be light“ bis „Weiße Fahnen“ von Silbermond, ihr Beitrag zu mehr Frieden auf der Welt. Herrlich stiegen die jungen, klaren Stimmen in den Kirchenraum auf, verwoben sich zu Klangteppichen und boten immer wieder auch eindrucksvolle Solopassagen.

Schon der Einzug war beeindruckend, mit „Gladiator Soundscape“ zogen sie singend ein, um sich dann im Chorraum aufzustellen – alles singend. Auch „Verleih uns Frieden genädiglich“, das Andreas Hammerschmidt während des Dreißigjährigen Krieges komponierte, zeigte die Sehnsucht nach Frieden in der Welt. Freude wiederum verbreitete das „African Alleluia“ von Jay Althouse, und fröhlich machte auch „Dynamite“, die rhythmische Aufforderung zum Tanz. Mit „Tundra“ von Ola Gjeilo entführten die Chöre ihre Zuhörer in nördliche Winterkälte und weite Landschaften, während man bei „Nirvana“ von Michael Bojesen am Strand träumend den Wellen nachschauen und über die Unendlichkeit des Meeres sinnieren durfte. A Capella oder mit Instrumentalbegleitung – die Sängerinnen bewiesen wieder einmal, dass sie zu den besten und außergewöhnlichsten Chören Süddeutschlands gehören, und so war es dann auch unvermeidlich, dass man sie nicht ohne eine Zugabe ziehen ließ. Am Ende hinterließen sie nicht nur gut getröstete Fußballfans, sondern auch ein verzaubertes Publikum.

Und bei den Mädchen selbst gab es zum Abschluss noch Tränen, denn für einige Sängerinnen ist die Zeit im Chor erst einmal vorüber, sie haben ihr Abitur in der Tasche und ziehen in die Welt, doch eins steht fest: Wer wieder in die Heimat zurückkommt, kommt auch wieder zum Singen, denn dieser Chor ist für sie wie eine Familie geworden, in all den langen Jahren.


Mehr über die Chöre, auch die Probenzeiten, findet man hier: www. maedchenchor-rottweil.de. Neue Sängerinnen sind immer willkommen.

Bericht: Moni Marcel

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Autor: Jutta Obenland am 20. Jun 2018 17:20, Rubrik: Allgemein, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,

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